Die Entsorgung von Schmutz- und Regenwasser wird häufig als Selbstverständlichkeit angesehen. Aber die Zuständigkeit dafür liegt nicht allein bei den Gemeindewerken. Vielmehr ist hier jeder Grundstücksbesitzer gefordert.
Einen guten Überblick zum Thema Rückstausicherung und Überflutungsschutz bietet der nachfolgend verlinkte Animationsfilm der Stadtentwässerung Reutlingen. Ein herzliches Dankeschön dafür an die dortigen Kolleginnen und Kollegen.
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Wie kann ein Kanalrückstau entstehen?
Die öffentlichen Kanäle der Gemeindewerke Emmerthal können aus technischen und wirtschaftlichen Gründen nicht für jedes Regenereignis ausgelegt werden.
Bei sehr starkem Regen kann das Abwasser aufgrund der großen Wassermengen ggfs. nicht mehr im freien Gefälle im Kanalnetz ablaufen und der Wasserspiegel steigt im Kanalsystem an. Bei diesem zulässigen Betriebszustand wird das Abwasser dann unter Druck abgeführt. Es kann dadurch zu einem Rückstau in die angeschlossen privaten Grundleitungen kommen, mit der Folge, dass Abwasser durch Ablaufstellen in Gebäude gelangen kann, wenn keine Rückstausicherung vorhanden ist.
Rückstau kann auch entstehen, wenn im privaten Entwässerungssystem beispielsweise durch Ablagerungen, Verstopfungen oder sonstige bauliche Beeinträchtigungen der Rohrquerschnitt reduziert ist und dadurch nur noch ein Teil des Abwassers abgeleitet werden kann.
Auch bei Kanalreinigungsarbeiten, bei denen in der Regel mittels einer Spüldüse Wasser mit Druck in Kanäle gebracht wird, kann wegen der Druckverhältnisse Abwasser in die seitlich angeschlossen Leitungen und damit in Ihr Gebäude eindringen, wenn keine Rückstausicherung vorhanden ist.
Was ist die Rückstauebene?
Rückstauebene ist nach § 11 der Abwasserbeseitigungssatzung der Gemeinde Emmerthal.pdf die Straßenoberfläche vor dem anzuschließenden Grundstück. Einläufe, sowie Bodenabläufe, Toiletten, Waschbecken, Waschmaschinenanschlüsse usw., die tiefer als diese Rückstauebene liegen, müssen vom Grundstückseigentümer vor Rückstau gesichert werden. Unter ungünstigen Umständen kann es sonst zur Überflutung kommen.